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Die wahre Heldin deiner Geschichte: Heute feiere ich meinen rettenden



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Viele von uns haben schon vom inneren Kind gehört – diesem verletzten Teil in uns, der alte Gefühle, Ängste und Sehnsüchte aus unserer Kindheit trägt. In vielen Heilungsprozessen liegt der Fokus darauf, diesen verletzten Anteil zu trösten und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen.


Doch es gibt noch eine andere Seite, der ich heute etwas Raum geben möchte: den rettenden Anteil. Dieser Teil von dir hat – egal wie schwierig deine Kindheit war – immer einen Weg gefunden, dich durchzubringen. Er wurde kreativ, um dich zu schützen, blieb dir treu, auch wenn sonst niemand da war. Dieser Anteil war schon immer da. Stark, mutig und er hat niemals aufgegeben.


Viele Menschen schaffen es, ihr verletztes inneres Kind wahrzunehmen – und das ist ein wichtiger Schritt. Gleichzeitig verändert sich etwas grundlegend, wenn du erkennst:

Ich war nicht nur Opfer meiner Umstände.

Ich bin auch diejenige, die mich gerettet hat.

Dieser Perspektivwechsel schenkt dir Kraft. Er nimmt dir nicht deine Verletzlichkeit, aber er legt ein neues Fundament aus Selbstvertrauen, Selbstrespekt und Dankbarkeit für deine eigene Stärke. Es ist, als würdest du nicht mehr nur die Narben sehen, sondern auch die Muskeln, die dabei gewachsen sind.


Über diesen Anteil sprechen wir vielleicht weniger, denn er bleibt oft verborgen. Der rettende Anteil arbeitet leise und unauffällig im Hintergrund. Manchmal erscheint es leichter, in Wut oder Schmerz zu bleiben – vielleicht, weil es noch zu früh wäre, die eigene Stärke anzuerkennen. Denn wenn dir nie jemand gesagt hat: „Du warst stark“, ist der wirklich schwere Schritt, es dir selbst zum ersten Mal zu sagen, denn das fühlt sich ungewohnt an.


Da, wo jahrelang die Hoffnung auf Rettung von außen nicht weichen wollte, diese aber nie kam, wie du sie dir gewünscht hättest – warst DU! Denn wenn du das hier liest, dann bist du bei dir geblieben und hast unermüdlich gekämpft.


Ja, irgendwie ist auch dieses altbekannte Gefühl der Hoffnung auf „Rettung durch jemanden“ geblieben, und das kann noch heute schmerzen. Es ist wichtig, das wahrzunehmen, anzuerkennen und ihm Raum zu geben.


Gleichzeitig steht da die Kämpferin in dir. Sie ist mit dir gewachsen, hat die Hoffnung nie aufgegeben und hat sie gleichzeitig, oft unbewusst selbst erfüllt. Doch vielleicht hat sie dafür bis heute nie die gebührende Anerkennung bekommen.


Sie verdient ein inneres Bild, darf bewusst gefeiert werden und du kannst sie jederzeit befragen, was sie heute tun würde, wenn es gerade schwierig ist. Sie hat vielleicht nicht DIE Antwort, doch sie hat dich zu dem gemacht, was du heute bist, und wird auch heute nicht aufhören, den verletzten Anteil zu schützen! Das ist ihre Stärke. Also höre ihr zu, sprich mit ihr und nutze ihre Kraft, ohne ihre alten Kampfstrategien zu bedienen. Ihre Kraft ist das Entscheidende.


Vielleicht fühlen sich mit dem Anerkennen dieser Heldin alte Wunden weniger wie ein schwarzes Loch an. Oder du kannst deine Heldin rufen, wenn Angst, Leere oder Traurigkeit zu groß werden. Sie hat dich immer gehalten, für dich gekämpft und stets an dich geglaubt. Du kannst sehen, dass Hoffnung nicht mehr davon abhängt, dass „jemand von außen“ kommt, um dich zu retten. Ein weiterer Schritt also, um in Beziehungen nicht nur suchend, sondern als ganze Person zu gehen.


Fazit:

Die wahre Heldin deiner Geschichte bist du – nicht, weil du nie verletzt wurdest, sondern weil du trotz allem nie aufgehört hast, für dich einzustehen. Du verdienst es gesehen zu werden. Du verdienst es, gefeiert zu werden – jeden Tag.

 

 
 
 

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