Neue Wege gehen!
- katjawelters

- 26. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Nachdem ich vor ein paar Wochen Raum geschaffen habe, sitze ich nun hier und frage mich: „Wie soll es denn jetzt weitergehen?“ Denn mit dem geschaffenen Raum sind auch die wiederholt beschrittenen Wege plötzlich nicht mehr sichtbar, und das ist gut so! Also: „Neue Wege gehen!“
Wie in dem befreiten Garten liegt vor mir eine offene Wiese, in der noch zarte Andeutungen von den Bahnen zu sehen sind, die ich, ohne sie zu hinterfragen, immer und immer wieder gegangen bin. Doch mehr als die angedeuteten Reste der Bahnen sehe ich vor meinem inneren Auge ein freies Feld, und es ist einzig und allein meine Entscheidung, in welche Richtung ich mich begeben möchte und wie ich es durchschreite. Mein Weg, der sich Schritt für Schritt ergibt, während ich mein Leben lebe und Entscheidungen treffe. Jede Entscheidung ein Schritt, und mit jedem Schritt die Ungewissheit, auf was ich wohl beim nächsten antreffen werde.
Und mit diesem Gedanken kommen auch unterschiedliche Fragen und Gefühle in den Raum. Woher weiß ich, welche Richtung richtig ist? Was ist, wenn mir der neue Weg nicht gefällt? Und wenn ich mich verletzte? Wer wird an meiner Seite gehen? Unsicherheit! Angst! Zweifel! Ja, denn neue Wege bedeuten, die angefangene Veränderung weiterzuleben, und Veränderung macht auch Angst.
Doch den ersten Schritt gar nicht zu tun, bedeutet für mich Lähmung. Und was ist mein Leben ohne Bewegung? Da, wo Raum für Unsicherheit, Angst und Zweifel ist, ist auch ein Ort, an dem es Lebensfreude, Leichtigkeit, Vertrauen und Liebe geben kann.
Nur ich weiß, welche Richtung ich ab heute einschlagen möchte und wie ich mit den Dingen, die mir begegnen werden, umgehen möchte. Nur ich kann fühlen, ob mir dieser Weg gefällt, und nur ich habe die Entscheidungsmacht, diesen auch wieder zu verlassen oder eine andere Abzweigung zu nehmen. Die Verletzungen, die das Leben manchmal mit sich bringt, können auch wieder heilen, wenn wir sie sehen, annehmen und uns Mitgefühl schenken. Und so wie ich meinen einzigartigen Weg durch dieses unbeschrittene Feld gehe, tun es auch die Menschen um mich herum - jeder seinen ganz persönlichen.
Manche Wege werden sich kreuzen. Vielleicht werden wir mit dem einen oder der anderen ein Stückchen nebeneinander hergehen und uns begleiten. Und egal, wie lange unsere Wege parallel mit dem eines anderen Menschen verlaufen, es bleibt doch immer unser eigener Weg, den nur wir beschreiten können. Nur wenn wir den Blick heben und uns öffnen, können wir sehen, dass um uns herum jeder vor den gleichen Fragen steht.
Und dabei bleibt die Gewissheit, dass, auch wenn sich unsere Wege wieder voneinander wegbewegen, mit dieser Begegnung immer die Möglichkeit besteht sich wiederzutreffen, andere Wege zu kreuzen und einzigartige Momente zu erleben.
Das, was sicher ist: ICH werde mich stets auf meinem Weg begleiten. Also lohnt es sich vielleicht, einmal hinzuschauen oder zu hören, was ich jetzt gerade brauche, damit mir der nächste Schritt etwas leichter fällt. Und vielleicht einmal den Blick zu heben, um eine helfende Hand, ein freundliches Lächeln oder ein offenes Ohr zu finden.
Und mit dem Blick nach innen und einem freundlichen Lächeln frage ich dich: „Wie möchtest du deinen Weg von nun an gestalten?“



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